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- Einführung
- Wachstumsdefizit (Somatomedin-Defizienz)
- Schilddrüsenüberfunktion (Thyreotoxikose) mit Hyperthyreosis
- Pathophysiologie
- Klinische Manifestationen
- 1 Wachstumsdefizit
- Verzögertes Wachstum bei Kindern
- Spätpubertät
- Skelettdeformitäten (Kyphose, Skoliose)
- Niedriges Körpergewicht
- 2 Schilddrüsenüberfunktion
- Gewichtsverlust trotz erhöhtem Appetit
- Tremor, Herzrasen, Hyperhidrose
- Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen
- Diagnostik
- Therapie
- 1 Wachstumshormonmangel
- Recombinant GH-Therapie (injektiv, tägliche Dosis)
- Dosisanpassung nach IGF-1-Spiegeln und Wachstumsraten
- Langzeitmonitoring: Körpergröße, IGF-1, Blutdruck
- 2 Schilddrüsenüberfunktion
- Thyreostatika (Methimazol, Propylthiouracil)
- Radiojodtherapie bei fortgeschrittener Hyperthyreose
- Beta-Blocker zur Symptomkontrolle (Tachykardie, Tremor)
- Komplikationen & Nebenwirkungen
- Aktuelle Forschung
- Long-Term Outcomes von GH-Therapie in Erwachsenen
- Biologisches Feedback zwischen GH und Leptin bei Adipositas
- Targeted Therapies für GH-sekretierende Tumoren (Somatostatin-Analoga)
- Fazit
Aspekt | Normalphysiologie | Pathologisches Szenario |
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Hypothalamus | Freisetzung von GHRH, Somatostatin (Inhibitor) | Dysbalance → übermäßige GH-Freisetzung |
Hypophyse | Sekretion von GH in Reaktion auf GHRH | Tumoren oder Störungen → exzessive GH-Produktion |
Zielorgane | Knochen, Leber, Muskeln | Überstimulation führt zu Ödemen, Fettverteilung, Glukoseintoleranz |
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Test | Zweck |
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Serum-GH-Messung (Stimulationstests) | Bestätigung niedriger GH-Spiegel bei Wachstumshormonmangel |
Insulin-Resistenz-Screening | Identifikation von Metabolismus-Komplikationen |
TSH & fT4 | Ausschluss oder Bestätigung einer Schilddrüsenüberfunktion |
Ultraschall der Hypophyse | Bildgebung bei Verdacht auf Tumor |
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Therapie | Häufige Nebenwirkungen |
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GH-Therapie | Ödeme, Gelenkschmerzen, Hyperglykämie, Akromegalie bei Überdosierung |
Thyreostatika | Hepatotoxizität, Agranulozytose (selten) |
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Wachstumshormon (GH), auch Somatotropin genannt, spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation des Stoffwechsels, mozillabd.science des Wachstums und der Zellregeneration im menschlichen Körper. Es wird in den somatischen Zellen der Hypophyse produziert und freigesetzt und wirkt sowohl lokal als auch systemisch.
Somatotropin ist ein Peptidhormon mit einer molekularen Struktur von 191 Aminosäuren, die drei α-Helices bilden. Die Proteineigenschaften ermöglichen eine hohe Bindungsaffinität an den spezifischen GH-Rezeptor (GHR) auf Zielzellen, was die nachfolgenden Signalwege auslöst. Durch diese Bindung wird ein komplexes JAK2/STAT5-Signalweg aktiviert, das zur Transkription von Genen führt, welche für Proteine und Enzyme notwendig sind, die Zellteilung und Proteinbiosynthese fördern.
Die Sekretion des Wachstumshormons erfolgt in pulsierenden Mustern. Diese Pulsfrequenz ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie Schlafzustand, körperlicher Aktivität, Ernährung sowie hormonellen Einflüssen. In der Regel steigt die GH-Ausschüttung während der Tiefschlafphase an und erreicht Spitzenwerte im frühen Morgen. Auch körperliche Belastung, insbesondere hochintensives Training, kann die Ausschüttung stimulieren.
Regulatorische Mechanismen für die GH-Sekretion beinhalten sowohl exogene als auch endogene Signale. Hypothalamische Hormone wie das somatostatin hemmen die Freisetzung von GH, während das Ghrelin-Stimulationshormon eine verstärkte Ausschüttung bewirkt. Zusätzlich spielen neuropeptidische Faktoren und lokale autokrine Signale in der Hypophyse selbst eine Rolle.
Bei Menschen mit einem Mangel an Wachstumshormonen kann ein starker Wachstumsdepression, erhöhte Fettmasse sowie reduzierte Muskelkraft auftreten. Im Gegensatz dazu führt eine Überproduktion von GH zu akromegalie bei Erwachsenen oder Gigantismus bei Kindern. In beiden Fällen wird die Therapie meist durch Hormonersatz oder -blockade gesteuert.
In der klinischen Praxis wird das Serum-GH-Spiegelprofil häufig mithilfe von immunologischen Assays gemessen, ergänzt durch Indices wie IGF-1 (insulin-like growth factor 1), ein indirektes Biomarker für GH-Aktivität. Therapeutische Interventionen umfassen die Gabe von rekombinantem menschlichem Wachstumshormon bei Defiziten oder den Einsatz von GH-Rezeptorblockern bei Überproduktion.
Zusammenfassend ist das Wachstumshormon ein komplexes, hochreguliertes Hormon mit weitreichenden physiologischen Wirkungen. Die Kontrolle seiner Sekretion durch Hypothalamus und andere Faktoren gewährleistet die richtige Balance zwischen Wachstum, Stoffwechsel und Zellerneuerung im Körper.